B2

Nächtlicher Einsatz von Feuerwehr und Bergwacht verhindert großflächigen Waldbrand

Der nächtliche Einsatz von Feuerwehren und Bergwacht in der Nacht auf Mittwoch (21.6.) und das beherzte Eingreifen der Einsatzkräfte hat vermutlich einen großflächigen Waldbrand an Hochgern im Gebiet um die Schnappenkirche verhindert. Nach einem Blitzeinschlag, der einen großen Baum, rund 250 Meter unterhalb des Kircherl spaltete und ein Feuer im steilen Bergwald auslöste, leiteten die Feuerwehren eine umfangreiche Löschaktion ein, die bis zum Mittwochmorgen um 3 Uhr dauerte. Trotz schwierigster Bedingungen im steilen Gelände, weshalb die Floriansjünger von Bergwachthelfern begleitet, angeseilt und gesichert werden mussten und vom Schnappenkircherl bis zum Brandort abstiegen, wurde das Feuer noch in der Nacht vollständig gelöscht. Hätte man bis zum nächsten Tag abgewartet, wäre es – wegen der zurzeit herrschenden Trockenheit und hohen Waldbrandgefahr – vermutlich schnell zu einem umfangreichen und massiven Feuer im Bergwald gekommen, würdigte Kreisbrandinspektor König das sofortige Handeln und die anstrengende Arbeit der Einsatzkräfte.

Am Dienstagabend gegen 21 Uhr, nachdem ein Gewitter mit Blitzschlag und Starkregen von Westen über das Achental gezogen war, meldeten mehrere Anrufer bei der Integrierten Leitstelle Traunstein ihre Beobachtung, dass Rauch aus dem Schnappenkircherl oder dem Bergwald unterhalb aufsteigt. Die Leitstelle verständigte darauf die Kommandanten der Feuerwehren Staudach-Egerndach und Marquartstein und forderte dazu auf den gemeldeten Geländebereich zu kontrollieren. Tatsächlich stellte die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers Christoph 14 mit Kreisbrandmeister Thomas Mayr an Bord bei einem Überflug ein Feuer im Bergwald fest. Auch über die Webcam des Sporthotels Grassau konnte ein Feuer im steilen Gelände ausgemacht werden. Daraufhin wurden zusätzlich die Feuerwehren aus Grassau, Übersee und Oberwössen alarmiert. Die Feuerwehren Übersee und Oberwössen rückten mit ihren geländegängigen Vierrädern an, mit denen spezielle Löschmittel bis zur Schnappenkirche gebracht wurden. Von der Feuerwehr Übersee kam zusätzlich der dort vorgehaltene Waldbrandsatz – spezielle Löschmittel und Ausrüstung – zum Einsatz.

Wegen der bereits eingesetzten Dunkelheit und des gewittrigen Wetters scheiterte die Anforderung eines Polizeihubschraubers, der mit einem Außenlastbehälter aus der Luft hätte löschen können. So machten sich die Feuerwehrler, unterstützt von den Helfern der Bergwacht auf den Weg zur Brandstelle, die am einfachsten von der Schnappenkirche aus erreicht werden konnte. Die Feuerwehrler, ausgerüstet mit tragbaren Kleinlöschgeräten, stiegen bis zum Brandort ab. Die Bergwachtmänner sicherten sie und seilten die Floriansjünger bis zu 300 Meter ab. Einmal musste ein Buggy der Feuerwehr im Tal neuen Löschmittelvorrat aufnehmen und zur Schnappenkirche befördern. Zu Fuß machten sich die Feuerwehrler dann auf den Weg zur Brandstelle am Berg. Beendet haben die Floriansjünger ihre anstrengende Arbeit erst, als alle Glutnester im unzugänglichen Gelände und im Wurzelwerk der Bäume lokalisiert und vollständig abgelöscht waren. Insgesamt waren rund 75 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Bergwacht im Einsatz. Erst gegen 3 Uhr morgens rückten die letzten Einheiten wieder in die Gerätehäuser ein. Der entstandene Sachschaden ist noch nicht abzuschätzen, dürfte aber zweitrangig sein, da das beherzte nächtliche Handeln der Rettungs- und Hilfsdienste Schlimmeres und einen Waldbrand großen Ausmaßes verhinderte. pv.

Fotos: Bergwacht EL Achental


Einsatzart Brand
Alarmierung FME / Sirene
Einsatzstart 20. Juni 2017 21:43
Mannschaftstärke 20
Einsatzdauer 5:15
Fahrzeuge MZF
Alarmierte Einheiten FF Marquartstein
FF Staudach
FF Grassau
FF Oberwössen
FF Übersee
BW Marquartstein
BW Grassau
BW Schleching